Ein Konfirmationsjubiläum ist mehr als ein reines Jubiläum und vereint mehrere Aspekte. Es ist (im Falle der Goldenen Konfirmation) eine Kasualie des Übergangs in den sog. "dritten Lebensabschnitt", eine Vergewisserung des bei der Konfirmation empfangenen Segenszuspruchs und des gemeinsamen Innehaltens und Wiedersehens mit (früheren) Weggefährten.
Der Kasus "Konfirmationsjubiläum" liegt in einem emotional sehr gefüllten Spannungsfeld. Die Bilanz des eigenen (Erwerbs-)Lebens (im Falle der Goldenen Konfirmation) und die Freude über das Wiedersehen der früheren Mitkonfirmanden, aber auch Neid und Erinnerungen an frühere Konflikte greifen ineinander.
Die Goldene Konfirmation ist nicht nur ein Jubiläum, sondern auch ein Fest des Übergangs in den Lebensabschnitt des "Unruhestands".
Der Pfarrer / die Pfarrerin muss sich von dem Gedanken lösen, es handele sich um eine reine Jubiläumsveranstaltung. Auch sollte man sich der Frage stellen, ob man die Generation der Jubelkonfirmanden richtig einschätzt und sie nicht pauschal typisiert. Die Planung des Tages stellt eine Herausforderung dar, da sowohl der Gottesdienst als auch meistens noch eine Nachmittagsveranstaltung zu planen sind.
Wenn das Konfirmationsjubiläum als Kasualie des Lebensübergangs gesehen wird, kann dies auch als eine Chance gesehen werden. Pfarrerin/Pfarrer stehen nicht stellvertretend für den Konfirmator der Jubilare. Entscheidend ist deren Begleitung an einem Lebensübergang. Hier kommen dann wie bei jeder Kasualie Chancen und Grenzen des pastoralen Amtes zum Tragen.
Wenn Jubilare bereit sind, an der Vorbereitung mitzuwirken, kann ein gemeinsamer Prozess der Vorbereitung und auch des Lernens von den Jubilaren entstehen. Sie können über Glaubenserfahrungen berichten und diese zum Thema werden lassen. Aber auch im Konfirmandenunterricht damals offen gebliebene Fragen können Inhalt des Gottesdienstes werden.
Dessen wesentliche Elemente sind die Segnung der Jubelkonfirmanden und die Abendmahlsfeier. Zur Mahlfeier wird in der Regel die ganze Gottesdienstgemeinde eingeladen. Sie öffnet den festen Kreis der Jubilare. Es sind aber auch noch weitere Öffnungen vorstellbar. Während der Segnung der Jubilare kann durch ein Segenslied oder die persönliche Weitergabe eines Segenszeichens Segen und seine Kraft besonders entfaltet werden.
Jubiläumskonfirmation und "eigentliche" Konfirmation liegen zeitlich oft nah beieinander. So könnten die Neu-Konfirmierten eine erste Rolle als "richtige" Gemeindeglieder in diesem Gottesdienst übernehmen. Es kann ein Dialog zwischen Jung und Alt entstehen (von den Konfirmanden bei einem Zusammentreffen nach der Konfirmation und von den Senioren von einer Arbeitsgruppe, die die Gestaltung des Tags übernommen hat, vorbereitet).
Eigene Glaubensbilder oder auch Bilder von der jeweils anderen Generation können so entwickelt und vorgestellt werden.