Im Neubaugebiet betreibt die Kirchengemeinde ein Familienzentrum mit Elternkursen, Beratung, Freizeiten und der Gemeindearbeit. Dort ist außerdem die Suhler Tafel angesiedelt. Alles wird gemeinsam von einem Team verantwortet.
Im Neubaugebiet Suhl-Nord durfte kein Gemeindehaus gebaut werden. Nach der Wende war die Überlegung: Welche Angebote können die Menschen dort erreichen? Es gibt in Suhl-Nord ca. 11 % Evangelische. Seit Mitte der 90er Jahre ziehen Menschen verstärkt weg, das Wohngebiet entwickelt sich immer mehr zum Sozialen Brennpunkt. Für viele Menschen dort ist die Kirche unvorstellbar weit weg.
Gebaut wurde 1997 schließlich kein Gemeindehaus, sondern ein Familienzentrum. Es ist ein offenes Haus, in das Menschen zum Essen kommen, Kinder zum Spielen oder zum Kinderkreis, Familien für Kurse oder Feste, Bedürftige, um Lebensmittel abzuholen oder in der Kleiderkammer zu stöbern. Genauso gibt es dort die christlichen Feste, Gottesdienste und Gesprächskreis, Gebetskreis und Glaubenskurs. Das Insel-Team gestaltet die Gemeinwesenarbeit im Stadtteil mit.
Wir wollen in der "Insel" vorbehaltlos für alle da sein. Familien und Einzelne können sich im Familienzentrum begegnen, sollen mit ihren Bedürfnissen zu Wort kommen. Sie werden gestärkt und erhalten Hilfe und Orientierung.
Die Entscheidung für offene Arbeit bedeutet: Wir setzen Zeit, Kraft und Geld ein, um für die Menschen da zu sein. Damit die "Insel" ein offenes Haus sein kann, muss auf vordergründige Mission verzichtet werden. Das erfordert ein weites Herz und viel Geduld. Es ist aber die einzige Möglichkeit, für viele Menschen dort sinnvolle Angebote zu machen. Der Spagat zwischen offener Arbeit und dem missionarischen Anliegen kann nur durch die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen überbrückt werden.
Mit vielen Fördermitteln von Kirche und Land konnte die "Insel" gebaut werden. Seit 2008 ist die "Insel" zusätzlich Mehrgenerationenhaus. Dort gibt es zur Zeit (2012) folgende Angebote:
- offener Treff mit Mittagstisch
- allgemeine Beratung in Fragen der Erziehung und Entwicklung junger Menschen
- Familienbildung (z.B. PEKiP, Vater-Kind-Angebote, Alleinerziehenden-Treff)
- Familienfreizeiten und Familienerholung, Ausflüge
- Kinderbetreuung, Kinder- und Teenietreff
- Familienpaten
- Babysitterausbildung und -vermittlung
- Familienpflege
- Begegnungsangebote
- Kreativangebote
- Deutschkurs für Asylanten
- Frauenfrühstück, Frauenbibliothek
- Kaffeeklatsch, Kreativkaffee
- Suhler Tafel, Kindertafel, Kleiderkammer
- Jugendbeschäftigungsprojekt "Passt zu mir"
Die Finanzierung dieser umfangreichen Arbeit benötigt viel Energie. Unsere Hauptfördermittelgeber sind die Stiftung Familiensinn, die Stadt Suhl, der Evangelische Kirchenkreis Henneberger Land und das Mehrgenerationenhausprogramm der BRD.
Wichtig sind Angebote, die Menschen anziehen, so dass sie auch die anderen Angebote kennen lernen. Das sind bei uns z. Zt. PEKiP (Prager Eltern-Kind-Programm), die Lebensmittelausgabe der Suhler Tafel, der Deutschkurs für Asylanten und die Ferienprogramme.
Das Projekt läuft hoffentlich noch lange! Gegenwärtig strukturieren wir die Verwaltungsaspekte neu, um in den zahlreichen Prüfungen durch die Fördermittelgeber bestehen zu können.
Die "Insel" ist eine Marke, die alle kennen und die für eine gewisse Qualität steht. Das Ansehen der Kirche in Suhl ist mit der "Insel" gestiegen. Menschen wissen, dass sie einfach zu uns kommen können. Taufen durch die Arbeit der "Insel“ gab es wenige.