Christen aus verschiedenen Gemeinden und Nationen kommen zusammen, um Georg Friedrich Händels Oratorium "The Messiah" einzustudieren und aufzuführen.
Besonders in Großstädten gibt es viele Christen aus ausländischen Kirchen, die oft nur Angehörige ihrer eigenen Gemeinde kennen.
Das Projekt soll zu einem ökumenischen Miteinander anregen und zum Verständnis des jeweils Anderen beitragen.
Die Sprache der Musik ermöglicht das Gemeinschaftserlebnis.
Es ist hilfreich, ein englischsprachiges Werk auszuwählen. Englisch und Deutsch sind als "Verkehrssprachen" bei den Proben nützlich.
Die Initiative ging von der Musikerin Jerrode Marsh aus der Trinity Lutheran Church aus. Sie wählte das Oratorium aus. Durch Kontakte zu anderen Gemeinden ließ sich ein Chor von zunächst 20 Sängern gründen.
Es begann eine einjährige Probenphase mit zwei Chorfreizeiten und mehreren ganztägigen Samstagsproben. Die kulinarischen Pausen waren eine eigene Weltreise: selbstgebackene amerikanische Kuchen, deutsche Salate, asiatisches Zuckerwerk, afrikanische Spezialitäten und jede Menge Stoff zum Unterhalten und Erklären.
Die Aufführung eines Oratoriums wie „Messiah“ verursacht enorme Kosten (Orchester, Solisten, Raummieten). Da waren viele gute Ideen zum Fund-Raising gefragt. So gab es ein Kammerkonzert (Jerrode Marsh/USA und Wan-Ning Huan/Taiwan) mit Cello-Sonaten, eine Vortragsreihe zum Thema „Handel‘s Messiah“ (Jerrode Marsh) und vor allem eine „Talent Show“. Die Chormitglieder stellten hierfür einen bunten Abend mit Darbietungen aller Art zusammen. Folkloristische Darbietungen in original slowakischenTrachten wechselten mit jiddischen Liedern, American Folk oder Tanz- und Musicaldarbietungen. Eine Tombola lockte mit jeder Menge attraktiver Spenden und „Dienstleistungen“ der Chormitglieder: Im Angebot waren z.B. Massage, Babysitten, Zubereitung eines mehrgängigen Menüs, Physiknachhilfe, Führung durch das „Städel“ bis hin zu Gesangsunterricht von einem Opernsänger. Tombola-Gewinne, die wieder völlig fremde Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenbrachten. Der Lohn des Abends vor internationalem Publikum waren € 3.000,- an Spendengeldern, auf die alle Beteiligten zu Recht sehr stolz sein konnten.
Pfingsten 2011 war es dann so weit. Besonders das Konzert in Frankfurt vor ausverkauftem Haus war ein ganz großes Erlebnis für alle Beteiligten. Für viele der Chorsänger war es das erste große Konzert, an dem sie jemals mitgewirkt hatten, für andere das erste in Deutschland, für wieder andere eines von vielen, das aber herausragend war in seiner Intensität. Das bestätigten sogar die routinierten Orchestermusiker begeistert. Auch das Orchester und die Gesangssolisten waren international besetzt mit professionellen Musikern aus Frankfurt und Umgebung. Einige der Solisten verzichteten sogar auf ihre Gage, weil die Begeisterung des Chores und der Dirigentin einfach alle mitriss und jeder merkte: Dies ist ein ganz besonderes Projekt, für das sich der Einsatz lohnt! Besonders hervorzuheben ist, dass auch die Dirigentin für die gesamte Probenzeit inklusive der Konzerte auf jegliche Gage verzichtet hat. Sie war einfach von dieser Idee beseelt. Die Stadt Frankfurt und internationale Firmen unterstützten das Projekt in großzügiger Weise mit Spenden.
So konnte man das nicht einfach stehenlassen und auseinandergehen, inzwischen hatten sich viele neue internationale Freundschaften gebildet. Deshalb beschlossen alle, gemeinsam einen neuen Konzertchor zu gründen, um diese Erfahrung zu wiederholen und auszubauen. Aus diesem Grund gibt es seit September 2011 den neuen Frankfurter Trinity International Concert Choir.
Dies ist ein ganz besonderes Projekt, für das sich der Einsatz lohnt!