Die Gefühle bleiben - Menschen mit Demenz nahe sein. Wie arbeiten wir hier zuhause oder auf den Stationen im Pflegeheim seelsorgerlich und spirituell?
Die Situationen dieses Ansatzes sind verschiedene:
Die Kirchengemeinde versucht, aufmerksam für die Erkrankten und alle, die sie begleiten, zu sein.
Unter der inneren Überschrift: "Keiner geht bei Gott verloren" sollen Menschen mit Demenz für kleine, "heilige" Momente begleitet werden.
Ihnen sollen Oasen im Alltag und am Sonntag geschaffen werden.
Nähe soll ermöglicht werden.
Den Angehörigen wird Beratung und Austausch angeboten (in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V.).
In Deutschland leben 1,3 Millionen Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Die allermeisten davon am Typ "Alzheimer". In Hamburg sind etwa 25.000 Menschen betroffen. Am Anfang der Erkrankung sind noch viele Ressourcen in den Erkrankten, gleichzeitit spüren sie selbst den Verlust vor allem der kognitiven Fähigkeiten. Das ist für die Betroffenen und alle, die sie begleiten, eine große Herausforderung. In der Bibel lesen wir, dass Gott die Menschen nach seinem Bild geschaffen hat - auch das veränderte Leben sieht Gott noch ähnlich. Und wo wir einander Lasten abnehmen ("Einer trage des andern Last") entsteht womöglich eine andere Gemeinschaft als eine, in der eben jeder sein Päckchen zu tragen hat.
Gründung einer Angehörigengruppe in Zusammenarbeit mit der Alzheimergesellschaft Hamburg e.V. Eine solche Angehörigengruppe dient dem Austausch und der Information. Sie wird - nach dem Modell anderer Selbsthilfegruppen - von einer Doppelspitze geleitet (ein beruflich mit dem Thema Befasster sowie eine ehemals pflegende Angehörige).
Durchführung von Gottesdiensten am Sonntag um 10 Uhr (nicht in der "Nische" Pflegeheim) - gemeinsam gefeiert mit Menschen mit Demenz und allen, die zu ihnen gehören.
Vortragsveranstaltungen. Filmabende zum Thema ("Iris", "Mein Vater" mit Götz George, "Small world", "An ihrer Seite", "Die eiserne Lady", "Frau Walter Jens" u.a.).
Gottesdienste in der Kirche - gemeinsam gefeiert mit Menschen mit Demenz - brauchen helfende Hände. Der Transfer aus den stationären Einrichtung muss organisiert werden. Manchmal lassen sich die Auszubildenden dafür gewinnen. Der Termin muss gut veröffentlicht sein. Ambulante Pflegedienste bieten sich als Kooperationspartner an, da diese oft von Betroffenen wissen, die wir noch nicht kennen.
---
Das Ziel ist die für das Thema Demenz aufmerksame Kirchengemeinde.
Gottesdienste, die Menschen mit Demenz im Blick haben, bringen auch die Angehörigen ein Stück näher an die Kirchengemeinde heran. Oft ist der Austausch im Anschluss an den Gottesdienst die erste Kontaktaufnahme, auch zur Alzheimergesellschaft. Und was inhaltlich gut ist für Menschen mit Demenz (bildhafte, leichte Sprache, optische oder/und haptische Elemente) tut auch anderen Besuchenden gut.