In den Sommerferien lädt eine Stadtgemeinde zu Andachten am späteren Abend ein. Fortlaufend wird dabei jeweils die Strophe eines Liedes bedacht.
In der veranstaltungsarmen Sommerzeit wird bewusst ein zusätzlicher gottesdienstlicher Impuls gesetzt. Über ein sehr beliebtes Lied wird der Kirchenraum für Fernstehende und Gemeindeglieder geöffnet. Gastprediger bringen zusätzliche und neue Impulse. Der Kirchenraum wird geöffnet, um niedrigschwellig mit allen Sinnen Musik und Kirche neu oder wieder zu erleben
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In einer Großstadtkirchengemeinde wollten wir mit einem neuen Gottesdienstprojekt kirchenferne und distanzierte Menschen ansprechen und gleichzeitig ein hochwertiges Angebot für die Gemeinde anbieten. Dabei war uns die Vermittlung unserer Inhalte und unseres Glaubens an Gott wichtig, zudem wollten wir aus dem Gemeindegebiet Menschen zum Mitmachen ansprechen und sie verantwortlich in die Gestaltung von besonderen Gottesdiensten einbinden. Die Andachtsreihe fand in den Berliner Sommerferien 2008 statt.
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In der Konzeption war die Beteiligung Externer Wesensmerkmal. Dies ist mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden, da zumeist vieles (Gottesdienst, Ablauf, Inhalte usw.) im persönlichen Gespräch erklärt werden musste und Vorbehalte gegen Kirche und Gottesdienste abzubauen waren. Bewusst sollte ein zusätzlicher gottesdienstlicher Impuls in der veranstaltungsarmen Sommerzeit gesetzt werden. Die "Gastprediger" brachten zusätzliche und neue Ideen ein. Zudem sollten fremdsprachige Lektoren gewonnen werden, die den Bibeltext des Abends sowie das Vaterunser in ihrer Muttersprache vorlesen bzw. beten, um die universale Gültigkeit der biblischen Botschaft hörbar zu machen, was besonders für Protestanten eine neue Erfahrung ist. Der für die Liturgie verantwortliche Prädikant hatte die inhaltliche Vorbereitung (Auswahl von Psalm, Liedern und Lesungstexten, das Schreiben von Gebeten und inhaltlichen Hinführungen auf das Thema des Abends).
Materialien
Einladungsplakat, -Zettel, Kopien
Kosten
Bewusst wurde der Gottesdienst erst um 21 Uhr gefeiert, um Ausflüglern und Touristen die Teilnahme zu ermöglichen und weil das Lied-Thema in der Dämmerung zeitlich besser angesiedelt ist. Eingebettet in eine feierliche Liturgie mit thematisch passender Orgelmusik sprachen Gäste aus der Nachbarschaft einen Impuls zur jeweiligen Strophe des Abends (z.B. "Wir spinnen Luftgespinste" zu Strophe 4). Zudem wurden fremdsprachige Lektoren gewonnen, die den Bibeltext des Abends vorgelesen und das Vaterunser in ihrer Muttersprache gebetet haben, um die universale Gültigkeit der biblischen Botschaft hörbar zu machen.
Nach den jeweiligen Andachten wurden im Seitenschiff Wasser und Wein angeboten, so kamen die Gäste ins Gespräch. Wir hatten das Licht reduziert, so konnte der Kirchenraum eine eine besondere Wirkung entfalten.
Die Andachtsreihe soll durch die Rogate-Initiative 2011 ökumenisch neu aufgelegt werden. Aus dem Projekt sind weitere Reihen wie die "Berliner Politikerkanzel" und neue Liedreihen entstanden.
Der Gottesdienstbesuch stieg zahlenmäßig im Laufe der Zeit um das Zehnfache der Stammgemeinde an.