Vier Kirchenkreise veranstalten einen Kirchentag, der die Themen der Menschen in der Region aufgreift und mit der Botschaft des Evangeliums ins Gespräch bringt. Es gelingt, in Vorbereitung, Verlauf und Nachwirkung eine breite Beteiligung von Vereinen, Initiativen, politischen und wirtschaftlichen Kräften sowie kirchlichen Einrichtungen zu erzielen.
Die Lausitz ist als Region stark vom Strukturwandel betroffen. Abnehmende Bevölkerungszahlen bilden große Herausforderungen für die Zukunfstplanungen in kommunaler und kirchlicher Sicht. Die "Energieregion Lausitz" ist darüberhinaus stark von den Fragen um die Zukunft von konventioneller (hier vor allem Braunkohle) und alternativer Energieerzeugung geprägt. Der Streit um die richtigen Wege spaltet ganze Dörfer und Städte. Der Riss geht bis in die Familien hinein.
Der Kirchentag sollte eine Plattform bilden, auf der das Gespräch zwischen den unterschiedlichen Ansichten wieder ermöglicht wird. Auf dem Hintergrund der aktuellen Problemlagen sollte die Relevanz des Evangeliums für die Gewinnung einer Hoffnungsperspektive durchdacht und entdeckt werden. Dazu sollten unterschiedliche "Player" zum Mitgestalten eingeladen und motiviert werden.
Die Lausitz ist Schauplatz einer Auseinandersetzung über die Zukunftswege geworden, die sich vor allem um die Fragen des Bevölkerungsrückgangs und der Zukunft der Energieproduktion (Hauptarbeitgeber). Von beidem sind auch die Kirchengemeinden (in ihrer Struktur und in ihren Mitgliedern) stark betroffen. Sowohl innerkichlich wie in der weiteren Gesellschaft gibt es wenig Hoffnungsperspektiven, die zum kreativen Gestalten von Zukunfstwegen motivieren.
Das Motto des Kirchentags "... wie der Garten Eden" entlehnt aus Ez. 36,35 spricht von einer Hoffnungsperspektive, die sich daraus speist, dass Gott selbst der Handelnde ist.
Der Kirchentag wurde an lediglich einem Tag durchgeführt. Uns war es wichtig, ihn deshalb in einen Prozess des Gesprächs und Austauschs einzubinden, der auch nach dem Kichentag Fortsetzung finden kann.
Eine kleine Steuerungsgruppe hat über ein Jahr den Kirchentag geplant. Es wurden inner- und außerkirchliche Gruppen und Einrichtungen eingeladen, sich gestaltend in den Tag einzubringen.
Zur Finanzierung wurden verschiedene innerkirchliche und externe Zuschüsse beantragt.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Vorbereitung (selbst nur eines solchen Tages) sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Trotz eines Geschäftsführers, der einen großen Teil seiner hauptamtlichen Tätigkeit in die letzten 10 Monate vor dem Kirchentag einbringen konnte, war die Arbeit kaum zu bewältigen. Hier zahlt sich eine vernünftige Ressourcenausstattung aus.
Über Einzelheiten der Durchführung informierte die Webseite http://www.lausitz-kirchentag.de
Die Auswertung der Veranstaltung als solche geschah wenige Tage nach dem Kirchentag. Die inhaltliche Auswertung wird auf verschiedenen Ebenen fortlaufend betrieben. Das Anknüpfen an begonnene Gesprächsprozesse ist hier eine der wichtigsten Umsetzungen.
Der Kirchentag hat eine hohe Aufmerksamkeit bei Vereinen, Initiativen, in der Politik und in der Wirtschaft der Lausitz und des Landes Brandenburg erzielt. Es gab eine hohe Bereitschaft, sich zu engagieren und in die Gesprächsprozesse einzubringen.
Der Besuch durch hochrangige Politiker und Wirtschaftsvertreter (Ministerpräsident, Wirtschaftsminister, Vorstände großer Industrieunternehmen) verschaffte der Veranstaltung zusätzlich Aufmerksamkeit auch in den Medien und erleichterte manche Antragstellung auf Zuschüsse (z.B. beim Kulturministerium des Landes, begleitet durch den Länderbeauftragten und den Referenten für Fördermittelrecht der EKBO).