Zwei zu kleinen Kirchen umgebaute Schäferwagen werden an Seen für Gottesdienste und andere Veranstaltungen von den Touristenseelsorgern genutzt. Eine dritte Schäferwagenkirche wird von der Dekanatsjugend genutzt und wird auch an Kirchengemeinden verliehen.
Gottesdienste brauchen einen sichtbaren und spürbaren Ort. Aufgrund dieser Erkenntnis wurde das Projekt Schäferwagenkirchen entwickelt. Diese weithin sichtbaren Fahrzeuge sind sofort als kleine Kirchen erkennbar (Glockenturm) und in kürzester Zeit für Gottesdienste nutzbar (bewegliche Sitzbänke, Altartisch mit Kerzen, Pult und Kreuz, Stehpult, Lautsprecheranlage).
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Im Jahreslauf 2007 wurde die Grundidee "Ein beweglicher Ort für Gottesdienste an den Seen" mehrfach variiert. Zwei Modellbauer haben einen kleinen Schäferwagen umgebaut. Daraus entstanden die beweglichen Schäferwagenkirchen.
Die Schäferwagenkirchen wurden in einer Zimmerei entworfen und erstellt. Die Fahrwerke wurden durch einen Karosseriebauer angebracht. Der Endausbau erfolgte durch Ehrenamtliche in der Scheune eines Bauernhofes (Lackarbeiten, letzte Einbauten, Fertigung von Altartischen u.dgl.).
Der zeitliche Ablauf erstreckte sich von Herbst 2007 bis zur Einweihung am 1.5.2008.
Eine Ergänzung und Verfeinerung erfuhren die Kirchen im Winter 2008/09.
Dauer
Von der Ideeentwicklung bis zur Fertigstellung verging ein Jahr.
Arbeitsaufwand: Für den Bau: ca. 400 ehrenamtliche Stunden. Für den Betrieb: je nach Einsatz.
Materialien
3 Schäferwagen, Altartische, Kreuze, Lesepulte, Stehpulte, Lautsprecheranlagen, je 20 Sitzbänke und Sonnensegel
Kosten
Pro Schäferwagenkirche ca. 20.000 Euro + ehrenamtlicher Arbeitsaufwand
Rückmeldungen der Teilnehmenden und Mitarbeitenden
Große Begeisterung.
Tipps für Nachahmer/innen
Der Einsatz der Schäferwagenkirchen ist über die Homepage abrufbar. Als Leihgebühr werden berechnet: 50,- Euro pro Tag für Gemeinden in unserem Dekanat, 100,- Euro für alle anderen Interessenten.
Im Fränkischen Seenland hat man sich an die dort bestehende Schäfertradition angelehnt. Es sind aber auch noch viele andere Umsetzungsformen denkbar. Entscheidend ist, dass die Wagen gut von weitem als Kirchen zu erkennen sind.
Die Resonanz auf die Schäferwagenkirchen ist überwältigend. Sie bilden einen höchst sympathischen Blickfang an den Seen und signalisieren damit sehr deutlich: Hier ist Kirche, hier findet Gottesdienst statt. Die Kombination aus biblischen Bildern (besonders Psalm 23), der Schäfertradition im oberen Altmühltal und den positiven Emotionen, mit denen diese Bilder besetzt sind, bildet den Erfolgsfaktor. Die Besucherzahlen bei unseren Seegottesdiensten haben sich vervielfacht, die öffentliche Aufmerksamkeit hat dies noch verstärkt. In jedem Campingplatz bildet die Schäferwagenkirche einen Anziehungspunkt für Jung und Alt. Für gemeindliche Veranstaltungen im Freien, wo ein Gottesdienst eingeschlossen ist, ist die Schäferwagenkirche der natürliche Ort, sozusagen der offene Chorraum der Kirche. Zwischen 25 und 150 Personen pro Gottesdienst sind festzuhalten.